Fritz haben wir von einer guten Freundin übernommen. Er war bei ihr als Einzelkater und viel allein. Er hatte also genug Zeit, sich Dummheiten auszudenken und umzusetzen.
Bei uns wurde er dann trotz seiner 3 Jahre erst einmal von unseren Rentnern Jonathan und Kasimir erzogen. Er merkte bald, dass er nicht der Chef im Ring war und unsere Katzen lebten miteinander ohne größere Rangeleien. Als Kasimir über die Regenbogenbrücke ging, nahm Fritz ganz automatisch den Chef-Platz ein und wurde auch von Jonathan nicht daran gehindert. Als Jonathan dann aufgrund seines Alters immer blinder wurde, mauzte Fritz ihn an, bevor er mit ihm spielen wollte, damit Jonathan nicht in Panik ausbrach. Es klang immer als würde er sagen:"Achtung, ich kommen jetzt!" und dann ging die Toberei los.
Als Jonathan dann auch über die Regenbogenbrücke ging, wurde fast zeitgleich Diabetes bei Fritz festgestellt. Wir sind zum Glück bei einer sehr kompetenten Tierarztpraxis, sodass wir dort auch viele Informationen zu dem Thema Katzendiabetes bekamen. Uns wurde Hometesting und gelegentliche Blutuntersuchungen empfohlen, aber trotz allem waren das erst einmal viele verwirrende Informationen und weitreichende Einschränkungen. Schließlich musste Fritz ab sofort alle 12 Stunden Insulin gespritzt bekommen und sein Futter abgemessen und ebenfalls zu bestimmten Zeiten. Zum Glück fand ich im Internet die Website von Helga Schoolmann, die mit ihrem Diabeteskater Clyde viel Erfahrungen auf dem Gebiet der Katzendiabetes gemacht hatte und ebenfalls die Erfahrung, dass man mit vielen Fragen alleine da steht. Ich kann die Website jedem empfehlen, der eine Diabeteskatze hat. Durch das Schreiben im Forum merkt man sehr schnell, dass man nicht alleine mit seinen Problemen ist, dass viele die gleichen Probleme hatten und diese auch gelöst haben, usw. Die Website ist unter www.katzendiabetes.de erreichbar.
Fritz BZ-Werte bekamen wir in den Griff und alles schien gut zu sein, bis er dann einen Tumor am Oberschenkel hatte. Wir ließen ihn entfernen und dachten, es sei (wie schon 2 Jahre zuvor) ein Talgtumor. Aber nach nicht mal 3 Monaten wuchs an gleicher Stelle wieder ein Tumor. Auch diesen ließen wir entfernen und diesmal aber pathologisch untersuchen. Es war eine sehr aggressive Krebsart mit Metastasen in Lunge und Knochenmark.
Wir entschlossen uns dann, Fritz noch ein paar schöne Wochen zu machen und ihn nicht nochmal die Strapazen einer OP zu durchleben. Ich fuhr mit ihm für zwei Wochen in unser Blockhaus im Münsterland. Dort durfte Fritz die freie Natur genießen und brachte mir regelmäßig Geschenke in Form von lebenden Mäusen oder Fröschen mit. Es ging ihm dort gut und wir schöpften die Hoffnung, alles würde doch noch lange dauern.
Leider war dies nicht der Fall. In unserem Sommerurlaub zeigte er uns dann sehr deutlich, dass er nicht mehr konnte und wollte. Ich fuhr mit ihm zurück zu unserer Tierärztin, die seinem Leiden dann am 03.08.2008 ein Ende setzte.
Er war ein ganz besonderer Kater und wird es auch immer in unseren Herzen bleiben.